Ich hab’s lange versucht mit hübschen Notizen. Mit Textmarkern in fünf Farben, To-do-Apps mit KI-Features und ambitionierten Bullet Journals. Aber am Ende sah es immer gleich aus: 🌪️ Denkchaos, 🧠 Erinnerungslücken, 🤯 Ideenverlorenheit.
Dann hab ich angefangen zu kritzeln. Und plötzlich: Sketchnotes.
Sketchnotes sind wie Espresso fürs Gehirn. Sie sind schnell, unaufgeregt und bringen dich auf den Punkt. Ohne Firlefanz, ohne Ambition auf einen Designpreis. Nur du, ein Stift, und das, was du eigentlich sagen oder festhalten willst – visuell. Einfach. Verständlich.
Sketchnotes sind keine Kunstform. Sie sind nicht hübsch. Nicht makellos. Und sie sehen meistens aus, als hätte sie ein 8-jähriges Kind in einem sehr langweiligen Matheunterricht gezeichnet. Perfekt. Denn genau das macht sie so mächtig.
Sketchnotes sind nicht für Galerien gedacht – sondern fürs Leben. Für Meetings, in denen keiner mehr zuhört. Für Brainstormings, bei denen sich alle verzetteln. Für Menschen, die endlich mal verstehen wollen, was gerade besprochen wurde.
Du zeichnest ein Quadrat – das ist ein Projekt. Ein Pfeil – das ist der nächste Schritt. Ein Blitz – Problem erkannt. Und plötzlich liegt da nicht mehr ein Haufen Gerede, sondern ein Gedanke, greifbar gemacht mit ein paar Strichen.
Hervorragend! Dann bringst du die wichtigste Voraussetzung für Sketchnotes schon mit. Denn hier geht’s nicht um Können, sondern um Wollen. Sketchnotes belohnen keine Schönheit, sondern Klarheit. Ein schiefer Kreis? Reicht völlig. Ein Männchen mit drei Haaren? Willkommen im Club. Wenn du einen Stift halten kannst, kannst du sketchnoten.
Diese radikale Zugänglichkeit ist der Grund, warum Sketchnotes so verdammt befreiend sind. Du musst nichts lernen, nichts perfektionieren, nichts präsentieren. Du musst nur anfangen.
Bilder schlagen Text – das ist keine Meinung, das ist Neurowissenschaft. Unser Gehirn verarbeitet visuelle Reize 60’000 Mal schneller als Worte. Und merkt sich das, was es sieht, viel eher als das, was es liest.
Mit Sketchnotes gibst du deinen Gedanken einen Anker. Eine Form. Eine Struktur. Eine visuelle Metapher, die haften bleibt. Darum nutzen so viele Teams Sketchnotes inzwischen nicht nur fürs private Notizenmachen, sondern für:
• Workshops & Meetings
• Projektplanung & Prozessvisualisierung
• Wissensvermittlung
• Onboardings
• …und alle Momente, in denen mal jemand sagt: „Ich seh’s einfach nicht vor mir.“
Du merkst plötzlich:
• Dass du komplexe Ideen runterbrechen kannst, ohne etwas zu verlieren.
• Dass dein Team mitredet, wenn du mal nicht 17 Bulletpoints vorliest.
• Dass auch die Stillen am Tisch aufblühen, wenn sie mitzeichnen dürfen.
• Dass dein Hirn aufhört, ständig Tabs zu öffnen – und sich fokussiert.
Sketchnotes sind nicht die Lösung für alles. Aber sie sind ein guter Anfang für alles, was verständlich, menschlich und gemeinsam sein soll.
Eine Revolution gegen Kompliziertheit. Gegen Informationsfluten. Gegen dieses diffuse „Ich hab’s irgendwie nicht ganz verstanden…“ nach Besprechungen. Und vor allem: Eine Revolution gegen die Angst, etwas „nicht schön genug“ zu machen.
Denn wer denkt, muss nicht zeichnen können. Nur bereit sein, dem Denken eine Form zu geben. Und das, liebe Leserin, lieber Leser, kann ein guter Strich sein.
Sketchnotes sind sogenannte Skizzen‑Notizen, bei welchen Bild und Text kombiniert werden. Mit dieser besonderen Form des Notierens steigern Sie die Erinnerungsfähigkeit der Inhalte, können Sie Sachverhalte einfach erklären, Inhalte effizient visualisieren und auf Kernaussagen reduzieren. Sketchnotes können für persönliche Notizen, Workshops, Flipcharts, Präsentationen und vieles mehr verwendet werden.